Montag, 28. Februar 2011

Laa Laa Laaaand in Sicht!

Sonntag. 7 Uhr in der Früh. Die Sonne geht auf. Durch meinen verschlafenen Augen (ja, Sonntag 7 Uhr ist für mich immer noch Nacht) sehe ich Land. Was? Land? Land!!!



Eine Durchsage vom Kapitän bestätigt es. Wir sind vor der Küste von Sierra Leone und dabei in Freetown anzudocken. Auf in mein afrikanisches Kleid und raus aus der Kabine. Wir nähern uns dem Kai mit jeder Minute. Eine Kapelle und viele von unseren Leuten warten geduldig auf unsere Ankunft. Es war der Hammer. Mein Arm tat mir nach dem ganzen aufgeregtem Winken nach einer Weile weh und so genoß ich einfach nur die Willkommenszeremonie.



Aber wie das so ist, haben die Hafenarbeiter dann auch festgestellt, dass ein großes weißes Schiff am Dock 6 ankommen wird, dort aber noch 2 große Trichter stehen, die noch wegmüssen. Also schnell ein Stahlseil suchen und ab in die schweren Fahrzeuge (= Terexe, die Kontainer vor sich hertragen können).

(Der Hafen von Freetown. Wie man sieht, ist die Gangway noch nicht draußen. Terex macht sich bereit, stößt einmal gegen die Kontainer)



Als sie den ersten Trichter erreichen, sind wir mittlerweile schon am Dock angekommen. Jetzt ist es ein Wettrennen mit der Zeit. Werden sie die Trichter vor der offiziellen Willkommenszeremonie mit Rede und Drum & Dran wegschaffen können? Im Weg sind sie nicht wirklich, müssen aber aus Platzgründen früher oder später weggeschafft werden. Und warum nicht an einem Sonntag morgen, wenn das Schiff gerade dabei ist anzudocken. (Hört ihr die Ironie? hahaha) Die Hafenmitarbeiter machen sich also dran, auszuklüfften, wie man nun die 3 Komponenten (Fahrzeug, Stahlseil und Trichter) am Besten miteinander verknüpfen kann, um die Trichter von A nach B zu bringen ohne dabei zu riskieren, dass sie umkippen und auf das Schiff fallen. Nach einer Weile scheinen sie unter dem Fahrzeug etwas gefunden zu haben, an dem sie das Seil festmachen können. Gesagt, getan. Trichter Nummer eins bewegt sich mit lautem Geröll Richtung Ausgang. Mittlerweile ist die Gangway angebracht und das Podium für Willkommensreden aufgebaut. Nach dem Singen der Nationalhymne von Sierra Leone folgen nun die Reden. Die beste Zeit um nun auch Trichter Nummer zwei Richtung Ausgang zu bewegen. Das Ganze war so laut, dass wir auf dem Schiff unser eigenes Wort nicht hören konnten. Es dauerte auch nicht lange und jemand lief zum Fahrer und bat ihn ein wenig zu warten. Ich musste nur darüber schmunzeln. Hier läuft halt alles ein wenig anders ab als woanders und ich kann es kaum abwarten, die nächsten Monate hier Land und Leute kennenzulernen.

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