Samstag, 18. Juli 2009

Liebst du mich auch?

Donnerstag. Mal wieder sind wir draußen in der Zahnklinik und befreien die Menschen vor Ort von ihren Zahnschmerzen. Natürlich sind da auch Kinder dabei. Manche weil sie Zahnschmerzen haben und manche weil ihre Mutter Zahnschmerzen hat. Meistens kriegt dann einer von uns das Kind auf den Arm gedrückt und wir passen dann darauf auf, bis die Mutter behandelt wurde. Aber als Assistenz kommt das Babysitten so gut wie nie vor. Ist ja nicht so einfach, das Kind auf den einem Arm zu haben und mit der anderen Hand den Sauger halten, Instrumente anreichen und Füllungsmaterialien anmischen. So Multitasking-fähig bin ich dann doch nicht. Kein Wunder das hier die Kinder einfach auf den Rücken gebunden werden. Und ausserdem tut es bekanntlich beiden (Mutter und Kind) gut. Wobei mir gerade einfällt, dass ich das schon gemacht habe. Mit dem Kind auf dem Arm und einer freien Hand die nötigen Instrumente rausgesucht. Beim assistieren habe ich das Kind aber weitergereicht. Fängt das Kind dann an zu schreien, wird es der Mutter einfach auf den Bauch gelegt, die dann auch gleich ihre Brust auspackt, um das Kind zu füttern. Da spielt es keine Rolle ob gerade jemand in dem Mund der Mutter rumwerkelt oder nicht. Ja, das ist Afrika :)

So ein süßes Baby...




Ein anderes Kind, das ich an diesem Tag auf dem Arm hatte war etwas älter als dieses, aber mindestens genauso süß. Erst lief es weinend durch das Behandlungszimmer bis ich mir ein Herz gefasst habe und mir das Kind geschnappt habe. Hatte gerade keinen Patienten und somit ein wenig Zeit. Bin dann mit ihm durch das Zimmer gelaufen und habe es auf Deutsch vollgequatscht. Es würde mich genauso wenig in den anderen Sprachen verstehen die ich spreche, also warum nicht die, die mir am einfachsten fällt. Ich wollte rauskriegen, welche von den Frauen nun die Mutter ist also fragte ich ihn: Ist das deine Mutter? Ein Blick nach unten und ein leichtes nicken. (Ach, das war so süß). Hmm... dann zeigte ich auf eine andere Frau und fragte ihn die gleiche Frage und wieder bekam ich die gleich Reaktion: er nickte. Und das? Ist das dein Vater? Nicken. Und das ist Opa (einer unserer Übersetzer)? Nicken. Man, du hast ja deine ganze Familie mitgebracht. Wieder ein Nicken. Das gefällt mir. Also, habe ich ihm gesagt, dass ich ihn toll finde und lieb habe und dann gefragt, ob er mich auch mag. Könnt euch ja schon denken, was dann kam. Ein Nicken. Ach, das war so süß. Leider konnte ich so aber das Alter nicht rausbekommen, denn die einzige Antwort, die ich immer auf meine Fragen bekommen habe, war ein Nicken. Ok, einmal Nicken ein Jahr alt, zweimal Nicken zwei Jahre. Ne quatsch. Das hat nicht so ganz funktioniert.