Samstag, 4. Juli 2009

Wie der Name schon sagt

Freitag frei. YEAH! Es war mal wieder so weit und wir alle hatten ein langes Wochenende. Mit meinen Freunden haben wir uns ein Auto geschnappt und sind zu einem Hotel gefahren, der einen super Pool hat. Es tut gut, mal vom Schiff runterzukommen, um richtig vom Alltag abzuschalten, auch wenn ich erst keine Lust hatte meine Sachen zu packen usw. Die letzten Wochenenden habe ich nämlich wie folgt verbracht: Schlafen, Essen und DVD schauen. Flüchten in eine andere Welt würde ich das mal nennen. Aber damit muss mal Schluß sein. Mal ne DVD schauen ist ja vollkommen in Ordnung, aber das war zu exzessiv. Die Sonne schien, die Aussicht vom Pool aufs Meer war unbezahlbar. Und wie die Sonne schien. Hab das Eincremen schon fast verlernt, da ich seit Wochen bestimmt nicht mehr Sonnenbaden war. Ich würde sogar sagen, ich habe vergessen, wie extrem die Sonne hier ist. In Kroatien habe ich mich zwar auch eingecremt, aber wenn man eine kleine Stelle vergessen hat, dann war das nicht weiter schlimm. Nach so vielen Jahre ist es mir aber nun zum ersten Mal passiert. Interessante Sonnenbrandformen auf meinen Oberschenkeln resultierend auf nicht konsequentes eincemen des ganzen Körpers, sondern nur so wischi-waschi pseudo eingecreme. Kommentar von meiner Freundin: Wie das Blatt sich wendet! Ich halte ihr nämlich immer eine Standpauke, dass sie sich richtig und mit einem hohem LSF einzucremen hat. Wie ungesund Sonnebrände sind, Sonnenbrände sind uncool usw. Ich habe gewiss daraus gelernt.

Hier sind Fotos vom Pool, Strand und Hotel. Leider war an dem Tag das Wetter nicht so schön, also stellt euch die heißen Sonnenstrahlen einfach vor und fügt sie in die Bilder ein ;)





Donnerstag, 2. Juli 2009

In der Psychiatrie

Mittwoch und Heute ging es dann in die psychiatrische Anstalt. Also nicht nur für mich natürlich. Wir haben als ganzes Team unsere Sachen gepackt und sind samt Übersetzer mit 3 Autos los. Die Menschen dort waren echt nett und haben uns mit Küßchen links und Küßchen rechts begrüßt. Das Schwierigste für mich war nicht das Behandeln ohne Sauger oder irgendwelchen elektrischen Geräten, sondern wie gehe ich richtig mit geistig behinderten Menschen um. Ein älterer Mann, der uns auch gleich beim Eintreffen begrüßt hat, war unser erster Patient. Zwischendurch hat er nach seinem Sohn gefragt und wollte wissen, ob er vorbeikommt. Uns wurde gesagt, dass er auf dem Weg ist. Nach einer Weile schnallte ich aber, dass es nicht stimmte. Und so war es auch. Er hat wohl noch nicht einmal ein Sohn. Mir kamen die Tränen. Ich habe keine Ahnung, ob es richtig oder falsch ist, ihm zu sagen, dass sein Sohn auf dem Weg ist und darum geht es jetzt auch gar nicht. Oder gestern hatten wir ein Patient, dem ein Bein fehlte. Da erinnerte ich mich wieder an die Worte einer Mitarbeiterin von uns, die erzählte, dass die Menschen in dieser Anstalt nicht viel Aufmerksamkeit bekommen bzw. mit ihnen nicht viel gemacht wird und sie sich wie ein Kullerkeks freuen, wenn manche von uns am Samstag vorbeikommen, um mit ihnen z.B. zu malen.Ich bin einfach so dankbar, dass ich hier sein darf, um Menschen zu helfen. Es zeigte mir wieder, dass es nicht nur ums Zähne ziehen geht, sondern um so viel mehr und vor allem nicht um mich.

Mittwoch, 1. Juli 2009

“Schaff dir Blumen an, bevor du Kinder kriegst!“ oder das rätselhafte Verschwinden der Schildkröte

Das war ein Statement von einem Freund, den ich schon aus der Gateway kenne. Aber mal ganz von Vorne. Montag. Die Sonne scheint, es nieselt leicht, es ist nicht zu heiß und nicht zu kalt. Die riesigen Pfützen auf dem Weg zu Klinik scheinen immer größer zu werden. Aber bevor wir nicht wirklich einmal stecken bleiben werden wir weiter durch die tiefen Pfützen fahren und unseren Spaß haben. Kaum in der Klinik angekommen, schau ich voller Freude nach meiner Schildkröte Cassiopeia. Puh, sie lebt noch. Naja, weiß man´s? Ich hatte vor, sie bald freizulassen, damit sie wieder ein richtiges Schildkrötenleben führen kann, egal wie sehr ich sie gern habe und vermissen werde. Cassiopeia sah mich und freute sich genauso. Glaube ich. Es wurde mal wieder Zeit, dass ICH das Aquarium sauber mache und nicht wie sonst jemand anderes. In der Mittagspause war es dann so weit. Um ihm ein wenig Auslauf zu geben, während ich sauber mache, habe ich ihn in ein eingemauertes Steinbeet gesetzt. Da gibt es kein Entkommen. Dachte ich. Es ging wieder ans Arbeiten und als ich dann das nächste Mal nach ihm schauen wollte, war er nicht da. Nirgends. Das Problem ist aber auch, dass ich gar nicht mehr weiß, ob ich Cassiopeia nun wieder in sein sauberes Heim gesetzt habe oder nicht. Upps... Nach dem Feierabend habe ich dann nocheinmal überall geschaut. Er war nicht mehr da. Geknickt ging es dann nachhause. Die Sicherheits-Guards haben mir versprochen nocheinmal nach ihm zu schauen. Dienstag Cassiopeia ist wirklich nicht mehr da! Das Kommentar von einem Freund war, dass ich mir Blumen anschaffen soll, bevor ich Kinder kriege. haha...Wir kamen zum Ergebnis, dass ich das wahrscheinlich schon vorm Heiraten machen sollte. Sonst verliere ich eines Tages mein Mann im Supermarkt und bemerke es erst, wenn ich draußen bin “Wusste doch, da war noch was.“
Hier auf dem Schiff habe ich aber keine Blumen, also fange ich dann mit Luftballons an :)