Dienstag, 2. Juni 2009

Afrikanische Feier

Sonntag. Die Sonne scheint. Es ist warm. Es ist sogar richtig warm. Am liebsten würde ich in meiner schönen kalten Kabine bleiben und nichts tun. Aber ich habe meinen Freunden schon zugesagt, dass wir einen Mitarbeiter aus der Klinik besuchen werden. Er hat uns zu einer Feier eingeladen. Da ich authorisiert bin, ein Auto von Mercy Ships zu fahren und die anderen nicht, konnte ich sie nicht hängen lassen. Außerdem war ich auch gespannt, was das für eine Feier ist usw. Nach anfänglichen Motivationsproblemen konnte ich mich doch aufraffen, was nettes anzuziehen und mich darauf zu freuen. Pünktlich stand der Übersetzer vor der Tür, naja, vor der Gangway, ab ins Auto und 20 Minuten Fahrt zur Party. Die Feier fand vor dem Haus seiner Oma auf der unzementierten Straße statt. Sie haben ein Pavallion aufgebaut und ein DJ sorgte für Unterhaltung und Musik. Das Erste was mir aber auffiel, waren die vielen Frauen in den gleichen Kleidern mit ihren Stoffhüten. Es gab verschiedene "Gruppen" mit verschiedenen Kleidern. Nachdem wir alle möglichen Familienmitglieder begrüßt haben nahmen wir Platz. Und es war, unerwartet, kühl. Die Cousine brachte uns dann was zum Trinken. Fanta, Bier, Schnaps (oder so) und Malzbier. Als Autofahrer habe ich dann zum Malzbier gegriffen. Jetzt muss ich euch mal über meine "Trinkgewohnheit" erzählen. Damit meine ich jetzt nicht Alkohol, sondern Getränke im Allgemeinen. Wenn ich was zum Trinken habe, trinke ich es meist gleich aus und dann ist auch ersteinmal gut. Warum weiß ich gar nicht. Ich habe darüber ehrlich gesagt, noch nicht tiefer nachgedacht, es ist mir einfach vor einiger Zeit aufgefallen :) So, der Übersetzer saß nun neben mir und füllte fleißig mein Glas auf. Nach 2 Stunden habe ich dann fast 1,5 Liter Malzbier getrunken. Oh man... Zum Essen gab es dann Fisch und Reis. Ich habe von Beidem probiert. "WAAAAAAS? Du hast Fisch gegessen?" Ja, richtig gehört, `tschuldigung, gelesen. Das war mein 2. Fisch (Fischstäbchen zählen definitiv nicht!!!) soweit ich mich erinnern kann in meinem Leben. Und ich muss sagen, er hat mir geschmeckt. Glaube aber nicht, dass ich schon so weit bin, Fisch auf mein wöchentlichen Speiseplan zu setzen. Insgesamt war es also eine echt schöne Feier mit viel Musik und sehr netten Menschen.

Montag und Heute war ich mal nicht arbeiten. Aber nicht, weil ich keine Lust hatte :) , sondern weil alle die länger als 3 Monate auf dem Schiff arbeiten eine Mini-Schulung machen müssen. Es geht zum einen darum, mehr Informationen vom Schiff zu bekommen und zum anderen wie das Leben auf dem Schiff aussehen kann. Das Zusammentreffen von verschiedenen Kulturen, die neue Umgebung und auch evtl. Verständigungsschwierigkeiten usw. können zu Frustration führen. Und das möchte ja keiner. Der richtige Umgang bzw. das Bewusstwerden ist also gefragt. Der Unterricht war von 8 bis 12 Uhr und danach hatte ich frei. YUHU. Tat echt mal gut, 2 Nachmittage frei zu haben. Morgen geht es aber wieder ganz normal zur Arbeit. Naja, so "normal" wie es in Afrika auf einem Schiff ist.

Vorschau: am Samstag haben wir unsere eigene Oscar Verleihung. Jeder hatte die Möglichkeit einen kleinen Film zu drehen, der dann präsentiert wird. In einem mache ich auch mit. Ich bin eigentlich nur ein Komparse. Erhoffe mir also nicht den großen Durchbruch mit diesem Streifen :)