Mittwoch, 31. März 2010

Der Präsident

Mittwoch. Wie jeden Mittwoch bin ich auch heute wieder an Bord, um die Mitarbeitern zahnärztlich zu versorgen. Wie passend, dass der Präsident beschlossen hat uns an einem Mittwoch auf dem Schiff zu besuchen. Hab mir also meine schönste Arbeitshose rausgesucht, alles fein säuberlich gebügelt und fand mich zur rechten Zeit in der International Lounge ein. Wie aufregend. Der Präsident höchst persönlich. Ich meine, den Präsidenten von Benin habe ich auch schon live gesehen. Er hat uns immerhin zu sich eingeladen. Aber ein Besuch bei uns auf dem Schiff ist nochmal was anderes. Höchste Sicherheitsstufe war angesagt. (Glaube ich zumindest, wäre naheliegend, aber ich kenne mich ehrlich gesagt, mit den ganzen Sicherheitswarnstufen nicht so gut aus).


Eine Durchsage durch alle Lautsprecher auf dem Schiff kündigte die Ankunft des Präsidenten an. Er ist also wirklich da. Hätte ja sein können, dass er in letzter Minute doch nicht kann.
Die Chancen standen 50/50 durch welche Eingangstür zur International Lounge er reinkommt und ich habe richtig gesetzt, er lief direkt neben mir vorbei. Naja, nicht nur er. Gefolgt von einem Haufen Männer in schwarzen Anzügen. Das Schiff bzw. das Krankenhaus wurde ihm gerade gezeigt



und die Rede war der Abschluss. Don Stephens (Gründer von Mercy Ships) stellte ihn vor, der Präsident bedankte sich für die Arbeit, die wir tun, Don Stephens überreicht ihm noch ein Bild von unserem Schiff, das selber aus tausend kleinen Fotos gemacht ist und weg war er wieder.


Das Bild hätten sie beinnahe im Versammlungsraum vergessen und so kam noch ein Sicherheitsbeamter zurück gerannt, hat sich das Bild geschnappt und war dann auch wieder weg. War echt zum Schmunzeln.
Draußen gab es aber noch ein Geschenk vom Präsidenten. Ein wunderschönes Bild, dass jetzt bei uns in Midships hängt.


Jetzt habe ich den Präsidenten von Benin und von Togo vom Nahen gesehen. Schon komisch, denn den einzigen Politiker aus Deutschland, den ich mal live gesehen habe, war Ex-Bundeskanzler Schröder in Dresden 1998. Anmerkung: Dies war einfach nur eine Feststellung und nichts anderes.