Mittwoch, 29. Juli 2009

Nasser Hund

Heute war es soweit. Unser Teppich in der Kabine wurde shampooniert/nassgestaubsaugt. Dafür mussten wir aber alle unsere Sachen vom Boden räumen. Mein Bett haben wir hochgeklappt, dass sie auch darunter schön sauber machen können. Wie ihr euch sicherlich vorstellen könnt, sind die Kabinen nicht gerade sehr geräumig, also mussten wir alles mögliche in sämtliche Nischen stopfen. Das Bett von meiner Mitbewohnerin war bis oben voll mit Bettzeug, Reisetaschen mit Schuhen, eine Nähmaschine und ein Stuhl.
Zum Glück hat meine Kabine auch ein Fenster. Nicht nur, dass ich es klasse finde immer mal wieder aus dem Fenster zu schauen oder einfach auch mal Licht zu haben ohne das Licht anmachen zu müssen, nein, es dient auch als Aufbewahrungsgelegenheit.
Meine Freundin versucht hier unser letztes Möbelstück noch unterzubringen. Meine andere Freundin erzählte mir, dass sich noch versucht hat ein Staubsauger reinzuquetschen, aber das scheiterte. Wundert mich jetzt gar nicht.






Auch hier auf dem Schiff lohnt es sich, Leute in den richtigen Positionen zu kennen. Ein Freund von meiner Freundin war mit der Aufgabe betraut, den Boden zu reinigen. Also machte er unseren gleich morgens als ersten. Somit konnte der Teppich dann den ganzen Tag über trocknen, während wir am arbeiten sind. So ein nasser Teppich riecht nämlich nach nassem Hund. Und wer Hunde hat/hatte weiß, wie "nett" das riechen kann. Und solch einen Geruch mag man bestimmt nicht in einer Kabine haben, die kein Fenster zum öffnen hat. Die Tür stand also den ganzen Tag offen und die Ventilatoren liefen auf Hochtouren. Super. Denn als ich nachhause kam, war der Teppich schon fast trocken und es roch wirklich kaum. YEAH! Und vom Boden könnte man jetzt theoretisch auch essen.

Dienstag, 28. Juli 2009

König der Welt

Es ist wieder soweit. Wir brauchen Treibstoff. Und zwar dringend (inzwischen). Letzte Woche sollte es schon ans tanken gehen, aber da klappte es, aus mir unbekannten Gründen, nicht. Samstag, der 25. Juli sollte es dann losgehen. "Sollte" ist hier das bewußt gewählte Wort. Es sollte, wie beim letzten Mal, Samstag morgen um 9:00 Uhr losgehen, um das Schiff zum anderen Dock zu fahren, dort würde dann für 12 Stunden das Schiff vollgetankt und dann am Sonntag morgen würde es dann wieder zurück gehen. Nun klappte es aber dann doch letzten Samstag. Wer bei diesem Segelausflug nicht dabei sein wollte, konnte seine Sachen packen und für das Wochenende z.B. campen gehen. Ich wollte segeln, auf der Reeling stehen, meine Arme weit ausbreiten und laut: "Ich bin der König der Welt" rufen ( Nein, ich denke nicht, dass ich der König der Welt bin. 1.Kann ich niemals König sein, höchstens Königin, 2. ist Jesus König der Welt, 3. für alle Nicht-Titanic-Kenner: es beschreibt eher das Gefühl, das man hat, wenn man fliegt oder, wie in diesem Fall, der Wind einem nur so um die Ohren weht, während man auf einem großen Schiff das Meer durchkreuzt.) Das lustige hierbei ist aber, dass wir von Schlepperbooten zum anderen Dock gezogen werden, also nichts mit richtigem Seegang und so, ausserdem bewegen wir uns seitwärts, da wirkt das dann alles nicht mehr so :)
So oder so ähnlich hat sich das Auftanken dann abgespielt:
Samstag: Ansage vom Kapitän, dass es morgen früh losgeht und wir morgen abend wieder zurück sind.
Sonntag 9:00 Uhr: die Gangway ist immer noch in ihrer Position, Durchsage vom Kapitän: es kann noch ein wenig dauern, ein anderes Schiff ist immer noch am tanken.
11:00 Uhr: die Gangway ist immer noch nicht eingeholt. Zeit für ein Nickerchen.
13:00 Uhr: so langsam werden wir ungeduldig. Vertreiben die Zeit mit Kartenspielen. Durchsage vom Kapitän: "Neuigkeiten zu unserer Stand-by-Situation: wir sind immer immer noch auf Stand-By.. Ich melde mich wieder, wenn wir genauere Informationen haben." (Nach diesem Satz musste sogar der Kapitän selber schmunzeln)
16:00 Uhr: yeah, die Gangway wird eingeholt und es geht los.
19:00 bis 7 Uhr: Karten gespielt, Film geschaut, geschlafen, während unsere fleißigen Matrosen und Schiffsoffiziere für einen reibungslosen Tankausflug gesorgt haben.
Montag morgen 9:00 Uhr: wieder zurück an unserem Dock. Später als gedacht, aber trotzdem glücklich und zufrieden.

Sonntag, 26. Juli 2009

Die Sandburg

Samstag ging es mal wieder zum Eldorado Hotel/Strand/Pool. Die Regenzeit scheint fast vorüber zu sein (die Pfützen sind ausgetrocknet, es regent kaum), aber die Sonne scheint trotzdem nicht. Macht nichts. Solange es nichts regnet, warm ist es sowieso immer, tut es ganz gut einfach am Strand zu liegen und den Alltag zu vergessen. Und Sandburgen zu bauen. Mit hoher Präzision hat unser Chefkoch die Türmchen und Brücken mit Sand gebaut. Meine Aufgabe beschränkte sich eher auf das Ausweiten des Burggrabens und sicherstellen, dass keine Welle die Burg binnen Sekunden wieder zerstört. Hmm.. wie hält man eigentlich Wasser davon ab. Durch noch tieferes Graben. Ich war voller Sand, aber das war es wert. Die Burg sah klasse aus und soweit ich mich erinnern kann, war es auch meine erste richtige Sandburg. Als Kind habe ich zwar schon gebuddelt, aber so eine schöne Sandburg ist nie rausgekommen. Ich muss jetzt aber ehrlich zugeben, dass die Fotos von der schönenen Sandburg von Sonntag vor einer Woche sind. Aber im Grunde, kann die Burg überall gebaut worden sein. Strand ist Strand und Sand ist Sand und wir sind auch noch immer die gleichen Leute. Aber ich sag`s euch. Wieviel Sand ich mitgebracht habe. Na gut, hier kommen mal ein paar Bilder...




Und wie es am Ende oft so ist, kam eine noch größere Welle als diese und zerstörte unseren Traum aus Sand...