Freitag, 13. März 2009

Der erste Regen

Container: einer ist angekommen, wird morgen ausgeräumt
Ankünfte: ein Mädchen aus der Gateway kommt heute Abend an
Kirche: heute mal nicht
Essen: gut, Nudeln a la Bolognese
Trinken: bin erst bei meiner 2. Flasche, viel zu wenig!
Schaukeln des Schiffes: gemütlich, nicht sehr stark
Shopping: ein Geldbeutel für 80ct

Am Freitag hat es zum ersten Mal so richtig geregnet. Binnen kürzester Zeit gab es schon die ersten Seen in unserer Hofeinfahrt, die aber am Nachmittag schon wieder vertrocknet waren. Es ist trotzdem noch sehr heiß hier (30Grad). Aber die Abkühlung tat gut. Das war aber auch dann alles an Regen für das ganze Wochenende. Am Samstag und heute schien wieder die Sonne.
Irgendwie fühlt sich hier alles komisch an. Am Wochenende habe ich das Gefühl ich bin im Urlaub und unter der Woche ist das Arbeiten wiederum alles andere als Urlaub :) Das Leben ist einfach extremer. Gestern Abend saß ich mit 2 Freunden oben auf Deck 8 (das ist das oberste Deck, direkt an der frischen Luft) und schauten den Schiffen zu, die versuchten hier am Pier anzudocken. Das ist in diesem Hafen gar nicht so einfach, weil die Strömungen und Platzmangel das manövrieren schwierig machen. Aber dafür gibt es ja Pilotboote. Wusste ich vorher auch nicht.
Vor dem Abendessen war ich auch auf einem Markt, auf dem man selbstgemachte Sachen kaufen konnte. Sie haben da echt schöne Sachen, aber leider passen die selten in den Koffer. Ich muss sagen, dass hier die Preise generell nicht so billig sind, wie ich annahm. Auf dem Markt kann man natürlich handeln, aber im Supermarkt geht das schlecht. Wobei… ausprobiert habe ich es noch nicht... Aber vom Prinzip kriege ich ja Essen auf dem Schiff und es gibt nichts was ich mir unbedingt kaufen muss. Ausser Kontaktlinsenflüssigkeit! Aber die habe ich hier eh noch nicht gesehen.

Dienstag, 10. März 2009

Unsere Klinik

Hier habe ich euch mal 2 Fotos reingestellt. So sieht ein Zahnarztstuhl aus mit dem wir zurecht kommen müssen. Auf dem 2. Bild sieht man all die Instrumente, die in der Mitte des Raumes ausgelegt sind, damit man von allen Seiten rankommt.

Die erste Woche

Was??? Bin ich wirklich schon eine Woche hier? Die Zeit verging jetzt aber wirklich schnell, wenn ich daran denke, was ich eigentlich alles machen wollte, sobald ich hier bin. Auf der anderen Seite kommen mir die kalten Tage in Berlin so weit weg vor.
Am Samstag war ich dann erst einmal den Pool hier in der Nähe besuchen. Ja, so ein Klima hat auch seine Vorteile. In der Woche klebt die Arbeitskleidung an einem fest, man kriegt unter dem Mundschutz und der Schutzbrille kaum Luft, weil mal wieder der Strom ausgefallen ist und die Ventilatoren nicht funktionieren. Und am Wochenende kommt Urlaubsfeeling auf. Der Pool gehörte zu einem Hotel, das gleich am Meer gebaut worden ist. Ach, wie gerne würde ich ins Meer springen, aber durch die gefährlichen Strömungen gibt es leider keine sicheren Strände hier in der Nähe.
Sonntag ging es dann in eine richtige afrikanische Kirche. Anders als ich erwartet habe ging sie nicht für 5 Stunden, es waren nur 2 :) Der Pastor predigte auf Fon, das ich ja nun noch gar nicht verstehe, die franz. Übersetzung: nun ja, die 6 Jahre Französisch-Unterricht sind anscheinend ohne mich an mir vorbeigegangen, die englische Übersetzung von unserem Fahrer konnte ich nicht verstehen, weil wir mitten in der Mitte sitzen sollten. So wollten es die Platzanweiser.
Heute habe ich das erste Mal einen Tumor so groß wie ein Überraschungsei an der Unterkiefer-Front gesehen und auch gleich mal assistiert ihn zu ernfernen. Was für eine blutige Sache. Vor allem, wenn man einen Sauger hat, der aber nur dann funktioniert, wenn es ihm gerade passt. Wusstet ihr, dass wir seit dem 27.02. schon fast 400 Menschen helfen konnten? 400 Menschen, die Zahnschmerzen hatten und denen es jetzt schon besser geht? Einfach der Hammer. Morgen werde ich auf dem Schiff arbeiten, um auch unsere Crew von Zahnschmerzen zu befreien. Wer will schon einen Koch haben, der starke Zahnschmerzen hat, genervt ist und sich keine Mühe mehr macht das Essen zu kochen?

Noch etwas zum Schluss: endlich sind schon ein paar Freunde von der Gateway in Texas auf dem Schiff angekommen. So langsam sind zwischen den 420 Gesichtern auch welche dabei, die ich kenne. Das ist nun mein Zuhause für die nächsten 2 Jahre. Ich kann es immer noch nicht glauben.