Mittwoch, 8. April 2009

Warme Brezeln

Oh wie lecker die doch waren! Sie waren sogar warm und Butter gab es auch noch dazu. Und das nur, weil die Mitarbeiter der Deutsche Botschaft von Benin gestern hier waren. Aber wer zu so einem Besuch Schweinshaxe erwartet liegt leider falsch. Außer den Brezeln gab es Nudeln, Reis und Gemüse. Sie haben sich dann noch das ganze Schiff angeschaut und tranken sogar noch einen Kaffee in unserem Starbucks Cafe. Ihnen hat es total gefallen.
Gestern hat es angefangen zu regnen. Der Beginn der Regenzeit? Fragt man hier 5 Leute kriegt man 6 Antworten. Aufjedenfall war es so richtig dunkel, als ich frühstücken war. Dachte schon, ich bin mal wieder zu früh aus dem Bett gefallen. Oh, da fällt mir ein, habe ich eigentlich die Geschichte erzählt mit der Zeitumstellung? Ihr in Deutschland habt vor 2 Wochen die Zeit umgestellt, wir hier in Benin nicht! Wäre ja auch was, wenn wir auf "Sommerzeit" umstellen :D Mein Handy (gleichzeitig auch mein Wecker) hatte Fernweh und dachte sich, dass er auch einfach die Uhr vorstellt. Munter, wie ich morgens so bin, machte ich mich fertig und auf dem Weg zum Speisesaal. Ich wunderte mich schon, warum es draußen noch so dunkel und keiner sonst beim Frühstück ist. Da sah ich die große Uhr (die muss Stehengeblieben sein), stutzte, traute meinen Augen nicht (was ist bloß mit meinen Kontaktlinsen los?) und schlussendlich akzeptierte ich es. Also, schnell wieder in die Koje und weiterschlafen, auch wenn es dann nur noch für eine kurze Zeit ist.
Zurück zur Regenzeit: Diesmal hat es wirklich ordentlich geregnet. Es hat sogar geblitzt. Zum Glück war ich auf dem Schiff, um die Mitarbeiter hier zahnärztlich zu versorgen und nicht draußen mit den ganzen kleinen Fliegen usw.
Ja, Regenzeit! Heute schien die Sonne und es war sehr warm. Von Wolken war weit und breit nichts zu sehen. Jetzt habe ich ersteinmal 4 Tage frei und freue mich aufs Ausschlafen und Nichtstun.

Dienstag, 7. April 2009

Regenwald, eine tanzende Patientin und die deutschen Botschaft

...die haben nichts gemeinsam, ausser dass sie mit mir zu tun haben.
Am Wochenende war ich im Regenwald. Es war schön und vor allem ruhig. Aber ein Ausflug in Afrika wäre kein Ausflug in Afrika, wenn alles klappen würde. Als wir ankamen und uns die Zimmer gezeigt worden sind, stellten wir fest, dass sie nicht genügend Betten hatten. Also ist unsere Übersetzerin in die nächste Stadt gefahren und hat Matten gekauft. Die Mosquitonetze haben wir dann irgendwie an den Deckenventilator festgebunden und in Kauf genommen, diesen dann nicht mehr benutzen zu können. Aber lieber etwas mehr schwitzen als Mückenstiche. Sonntag morgen klingelte um 6 Uhr der Wecker, um rechtzeitig auf einer Bank im Wald zu sitzen und die vorbeilaufenden Tiere zu beobachten. Da saßen wir nun mit halb geöffneten Augen und warteten auf die Rehe und Affen.
Die haben es sich wahrscheinlich anders überlegt und haben Sonntag einfach mal ausgeschlafen. Wenn die Tiere nicht zu uns kommen dann gehen wir halt zu ihnen. Eine Stunde sind wir dann mit einem Fremdenführer durch den Wald gelaufen und haben auch da keine Tiere gesehen. Die Tour entschädigte alles. Fotos könnt ihr dann rechts in meiner Diashow sehen, sobald ich sie hochgeladen habe.
Eine Patientin, der wir zwei Tumoren entfernt haben, kam heute (und ich meine wirklich) tanzend in den Behandlungsraum. Sie hat so gestrahlt. Diese Freude hat mich total umgehauen. Sie meinte, dass sie oft ausgestoßen worden ist und viele nichts mit ihr zu tun haben wollten. Abgesehen von den Schmerzen die sie hatte, war das bestimmt die schlimmste Begleiterscheinung. Sie war glücklich und ich wusste wieder warum ich hier bin. Die OP war nicht sehr einfach. Würgereiz und starke Blutungen haben uns herausgefordert, aber das war es Wert.
Morgen werde ich mit der Vertretung der Deutschen Botschaft hier auf dem Schiff zu Mittag essen. Ist das nicht mal was? Sie möchten sich das Schiff anschauen und anschliessend mit der Deutschen Belegschaft Zeit verbringen. Das ist eine super Sache.