Samstag, 12. Dezember 2009

Nacht 4, Tag 5

Samstag. Ausgeschlafen, draußen gefrühstückt, Kabine geputzt und dann wieder nach draußen gelegt und ein Nickerchen gemacht. Ja, so lässt es sich leben. Naja, bis dann die dunklen Wolken kamen und es wie aus Kübeln regnete. Aber mein Namensschild hält sich seit 106 Stunden wacker. Zum Abend wurde dann die Midships-Loung und Townsquare (in der Mitte vom Schiff, mit Starbucks Cafe, Sofas und Internet-Cafe) in ein Winter-Wonderland verwandelt. Das Licht wurde gedämmt und überall waren verschiedene weihnachtliche Stände. Wenn wir schon nicht auf einen Weihnachtsmarkt gehen können holen wir ihn halt auf den Schiff. Es gab selbstgemachten Schmuck, Handarbeit aus Afrika, Popcorn in allen möglichen Varianten und Kinder, die alle 20 min. ein Tanz aufgeführt haben. Echt süß die Kleinen.

Erinnerungsfotos dürfen natürlich auch nicht fehlen und so gab es einen Stand, an dem eine Fotografin vom Schiff Fotos von uns gemacht hat.



Ach und nochwas: am Dienstag noch haben wir die Zeitzone überquerrt und sind jetzt mit den Engländern in einer Zeitzone. Da dies aber nicht so einfach für uns alle wäre, entschied der Kapitän die Uhren erst heute zu verstellen. Eine Stunde mehr Schlaf! YEAH!!!

Freitag, 11. Dezember 2009

Nacht 3, Tag 4

Freitag. Wir sind jetzt ungefähr an der Elfenbeinküste. Alle unsere Motoren laufen inzwischen einwandfrei. Ich kann es gar nicht so richtig beschreiben, aber langsam wird die Vorstellung noch eine Woche vom Wasser umgeben zu sein komisch. Habe ich mich doch das ganze Jahr darauf gefreut, fange ich jetzt an, die anderen zu verstehen, dass 10 Tage auf dem Schiff echt langatmig werden kann. Aber wie gesagt, es ist komisch. Den 95% vom Tag freue ich mich. Ich gehe zum Essen immer nach draußen, lasse die Meeresbrise um meine Nase wehen und genieße den Sonnenuntergang am Abend. Und obwohl wir kein Unterhaltungsschiff wie die AIDA sind, gibt es bei uns auch Veranstaltungen, die uns auf Weihnachten einstimmen. Morgen wird das Schiff in ein Winter-Wonder-Land verwandelt.

Seekrank-technisch geht es mir ganz gut. Bin nur schlapp, von den Tabletten, aber das passt schon.

Ist der Benin-Einsatz wirklich schon vorüber? Ich kann es gar nicht glauben und doch spüre ich es in meinen Knochen. Seekrankheit-Tabletten hin oder her. Ich bin einfach müde.

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Nacht 2, Tag 3

Donnerstag. Die Nacht in meiner Kabine verbracht. Wir hatten uns schon Matratzen organisiert, um einen zweiten Versuch zu starten, draußen zu schlafen, aber es regnete.
Jetzt fragt ihr euch sicherlich: Was ist mit deinem Namensschild? :D
Es ist noch da! Trotzt Wind und Wetter seit 58 Stunden. Heute Abend gibt es aber Regenwarnungen mit mehr von diesen "Tornadöchen" (nenn die mal so, weil es ja keine großen gefährlichen Tornados sind)
Das Wetter war den ganzen Tag über ansonsten schön sonnig (meine Freundin kam gerade in die Kabine mit einem dicken Sonnenbrand). Habe jede freie Minute genutzt nach draußen zu gehen.
Ansonsten geht es mir ganz gut. Die Tabletten gegen Seekrankheit wirken ganz gut. Aber der Speisesaal ist dennoch der einzige Platz auf dem Schiff, an dem ich es nicht länger als 10 min aushalte. Wie soll das erst was werden, wenn ich dort bei der Fahrt von Teneriffa nach Togo arbeiten werde. Mal abwarten.

Was sonst noch so loswar:
Pottwall gesichtet: 1
Arbeit: Inventarsliste überarbeitet, Treffen mit anderen Krankenhausmitarbeitern, Treffen mit Dag. Bin neben Tieren im Meer Ausschau halten also auch ein wenig konstruktiv :)

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Nacht 1, Tag 2

Mittwoch. Letzte Nacht draußen verbracht. Naja, zumindest den ersten Teil. Konnte nicht schlafen, Untergrund war zu hart, Rückzug in die Kabine um 3.14 Uhr.

Seekrank: nicht wirklich, die Medizin wirkt also ganz gut

Standort: Ghana

Namensschild: noch da



Delphine: einige
kleine Pottwale: 3 (oder so)

Tornardo (Water Spout): 1


fliegende Fische: 4

Ach, und ein Regenbogen haben wir auch noch gesehen. Und das alles innerhalb von einer Stunde. Den Tag über habe ich ansonsten weiter fleißig an Tabellen (QM-Sachen) für das Zahnarzt-Team gearbeitet.

(Fotos sind alle von Daniel Um)

Dienstag, 8. Dezember 2009

Tag 1

Hab mir überlegt, ich werde euch täglich auf dem Laufenden halten, solange wir auf dem großen Ozean sind.
Dienstag. Um 9 Uhr die erste Feuerübung. Nachzählen, dass wirklich jeder, der an Bord sein sollte auch da ist. Danach wurde das Schiff noch nach blinden Passagieren durchsucht. Keine weiteren Vorkommnise. Anders als erwartet (wir sind ja hier immerhin in Afrika), konnten wir die Gangway um 10.15 Uhr einholen. YEAH! Es geht also wirklich los. Als ich mir das ganze Spektakel live vom Außendeck anschauen wollte, blieb ich mit meinem Namensschild an der Reeling hängen und die Erdanziehungskraft plus Windböhen ließen es langsam dem Wasser entgegensegeln. Aber nein. Es wehte im Wind hin und her und blieb doch tatsächlich auf der Außenkante vom Schiff liegen!


Sicher, dass es dann doch gleich ins Wasser fällt, schaute ich nicht mehr weg. Wie sehr hing ich doch an diesem Namensschild. Es war noch im alten Design (das mir halt ein wenig besser gefällt als das neue)
Aus Minuten wurden Stunden und inzwischen ein Tag. Ich war mir so sicher, dass es spätestens, wenn wir den Hafen verlassen, runterrutschen wird, aber nein, es ist immer noch da! Verzweifelte Versuche es vor dem Meer zu retten blieben erfolglos. Jetzt werde ich also stündlich mal nachschauen, ob es noch da ist.