Dienstag, 26. Mai 2009

Gewöhnlichkeiten...

Ich weiß, ich habe es schon mehrmals erwähnt, aber ich dachte, ich baue das heute nocheinmal ein wenig weiter aus :) Dinge, die für mich schon gewöhnlich geworden sind, aber nicht für jeden, der hier zum ersten Mal herkommt....

Seit Montag haben wir eine neue Zahnarzthelferin. Das ist nichts ungewöhnliches, da das Personal sehr häufig wechselt. Wobei es weniger die Zahnarzthelferinnen als die Zahnärzte sind, die nur für 2 Wochen mit uns arbeiten. Auf dem Nachhauseweg war ich mit ihr in einem Auto. Natürlich war es für sie ganz aufregend all die ungewöhnlichen Sachen zu sehen. "Schau mal dort, einer transportiert ein Kotflügel auf einem Motorrad". Aber ich wollte ja nicht unhöflich sein, schaute hin und konnte auch noch ein amüsiertes Lächeln hinkriegen. Nach einem anstrengendem Tag ist das gar nicht so einfach. Aber so etwas ist einfach nichts ungewöhnliches mehr für mich. Im Gegenteil, ich habe schon den Transport von Kühlschränken oder Leitern auf einem Semijan (Motorrad) gesehen. Das finde ich immer noch beeindruckend.
Das Foto ist zwar schon älter, aber es dient nocheinmal zur Veranschaulichung.



Noch mehr (Un-)Gewöhnlichkeiten:
Heute war eine 25-jährige Patientin mit Zahnschmerzen bei uns. Nach einem Blick in ihrem Mund hat es mir glatt die Spucke verschlagen. Sie hatte kaum noch Zähne, das ist an sich nichts ungewöhnliches, aber die die sie hatte, waren voll mit Zahnstein und schon am wackeln. Soviel Zahnstein habe ich noch nicht einmal in Büchern gesehen. Den Zahnsteinblock samt Zahn konnten wir, natürlich trotzdem mit Anästhesie, mit 2 Fingern ziehen…

Und wie oft kommt schon ein Schneider auf die Arbeitsstelle oder zuhause vorbei, um den Körperumfang zu messen, damit das gewünschte Kleidungsstück perfekt passt? Ist mir in meinem ganzen Leben noch nie passiert, hier in Afrika wird es möglich. Die Schneiderin kam am Montag, auf Anweisung eines Mitarbeiters aus Benin, zu uns in die Klinik und hat unsere Maßen genommen. Den Stoff konnten wir uns dann heute aussuchen. Bin schon total gespannt, wie mein erstes afrikanisches Outfit so sitzt. Hoffentlich ist es bis Freitag fertig, damit ich es bei dem Essen mit dem Präsidenten von Benin tragen kann. Ach, das habe ich ja noch gar nicht erwähnt. Naja, näheres gibt es dann beim nächsten Mal :)

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