Donnerstag, 2. Juli 2009

In der Psychiatrie

Mittwoch und Heute ging es dann in die psychiatrische Anstalt. Also nicht nur für mich natürlich. Wir haben als ganzes Team unsere Sachen gepackt und sind samt Übersetzer mit 3 Autos los. Die Menschen dort waren echt nett und haben uns mit Küßchen links und Küßchen rechts begrüßt. Das Schwierigste für mich war nicht das Behandeln ohne Sauger oder irgendwelchen elektrischen Geräten, sondern wie gehe ich richtig mit geistig behinderten Menschen um. Ein älterer Mann, der uns auch gleich beim Eintreffen begrüßt hat, war unser erster Patient. Zwischendurch hat er nach seinem Sohn gefragt und wollte wissen, ob er vorbeikommt. Uns wurde gesagt, dass er auf dem Weg ist. Nach einer Weile schnallte ich aber, dass es nicht stimmte. Und so war es auch. Er hat wohl noch nicht einmal ein Sohn. Mir kamen die Tränen. Ich habe keine Ahnung, ob es richtig oder falsch ist, ihm zu sagen, dass sein Sohn auf dem Weg ist und darum geht es jetzt auch gar nicht. Oder gestern hatten wir ein Patient, dem ein Bein fehlte. Da erinnerte ich mich wieder an die Worte einer Mitarbeiterin von uns, die erzählte, dass die Menschen in dieser Anstalt nicht viel Aufmerksamkeit bekommen bzw. mit ihnen nicht viel gemacht wird und sie sich wie ein Kullerkeks freuen, wenn manche von uns am Samstag vorbeikommen, um mit ihnen z.B. zu malen.Ich bin einfach so dankbar, dass ich hier sein darf, um Menschen zu helfen. Es zeigte mir wieder, dass es nicht nur ums Zähne ziehen geht, sondern um so viel mehr und vor allem nicht um mich.

Keine Kommentare: